Heute startet am Flughafen Leipzig / Halle das Point Merge-Landeanflugverfahren in den Probebetrieb. So teilte es die Deutsche Flugsicherung (DFS) vor wenigen Tagen mit. Hierbei wird das Verfahren gleichzeitig für beide Landebahnen getestet. D.h. es gibt jeweils einen Trichter, in welchem der konstante Sinkflug erfolgt. Hierdurch soll insbesondere die Belastung der naheliegenden Großstädte Leipzig und Halle erreicht werden.
Mit der regionalen Fluglärmkommission wurde eine Laufzeit des Tests bis Ende kommenden Jahres vereinbart. In die Auswertung sollen neben der üblichen Messung von Fluglärm und -zeiten auch die Einschätzungen von Piloten und Lotsen eingehen. Auf Basis der Ergebnisse soll nach dem Test entschieden werden, wie es weitergeht.
Nachdem in Hannover aufgrund des geringen Flugaufkommens nach gut einem Jahr Test gemäß der DFS der Erkenntnisgewinn bisher relativ gering sei, werden für Leipzig/Halle nun belastbarere Ergebnisse erhofft. Dennder Flughafden ist nicht zuletzt aufgrund seines mittleren Verkehrsaufkommens für einen Point Merge-Probebetrieb geradezu prädestiniert.
Insbesondere die Stoßzeit zwischen 10 Uhr abends und 2 Uhr nachts ist für die Untersuchungen interessant: Etwa 60 Frachtflüge landen in diesem engen Zeitfenster auf eine der beiden Landebahnen. Hierdurch lassen sich wahrscheinlich auch für Flughäfen mit hohem Verkehrsaufkommen Rückschlüsse ziehen, was insbesondere für die Übertragbarkeit auf die höher frequentierten Airports in Deutschland wichtig ist.